Veranstaltung: | Landesparteitag |
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Tagesordnungspunkt: | 1. Wahl der Landesliste zur Bundestagswahl |
Antragsteller*in: | Nadine Mai (KV Pinneberg) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 16.03.2021, 22:16 |
LL 15 NM: Nadine Mai
Selbstvorstellung
Liebe Freund*innen,
manchmal kommt alles anders und sicher ist, dass nichts bleibt, wie es ist. Als Mensch lasse ich mich in dieser Gewissheit treiben, als Historikerin habe ich dieses Faktum erforscht, als Mitglied unserer Partei möchte ich daraus eine konstruktive, zukunftsgewandte Politik entwickeln.
Nach meinem Eintritt 2014 bin ich seit 2016 für euch politisch aktiv, erst in der Grünen Fraktion in Wedel und seit 2018 im Pinneberger Kreistag und im SH-Landkreistag. In den LAGn Kinder, Jugend, Familie und Mobilität engagiere ich mich programmatisch. Eine lebenswerte Umwelt, gutes Wohnen, Förderung von Kindern und Jugendlichen und die Mobilitätswende sind Dinge, die mir am Herzen liegen. GRÜNE Politik setzt ganzheitlich an, sie setzt auf Bildungs- und Chancengerechtigkeit, steht ein für Partizipation und Teilhabe, fordert den Schutz und die Stärkung von Ressourcen und fördert die Gesellschaft in Zusammenhalt und Vielfalt. Dieser Stärke, die wir in unseren Kommunalparlamenten in Schleswig-Holstein schon hervorragend beweisen, möchte ich im Bundestagswahlkampf mehr Sichtbarkeit verleihen. Denn die konkreten Probleme vor Ort dürfen in den großen Debatten nicht untergehen. Mobilitätswende, Bildungsgerechtigkeit, Klimaschutz, Demokratieförderung, hier stellen unsere Kommunen die Weichen und müssen dafür gut ausgestattet und gefördert werden. Zudem wünsche ich mir, dass wir GRÜNEN in Berlin auch neu über Zuständigkeiten und föderale Strukturen nachdenken. Die Corona-Krise hat gezeigt, dass wir uns in vielen Bereichen Bürokratien aufgebaut haben, die fortschrittliches Handeln und Gerechtigkeit bremsen. Die systemische Trennung von Betreuung/Teilhabe (Soziales) und Schule (Bildung) ist dabei nur ein Beispiel von vielen. Ein anderes ist die Verteilung von Steuereinnahmen, die stärker auf gleichwertig hochwertige Lebensverhältnisse, auch im ländlichen Raum, ausgerichtet sein sollte.
Als jugendpolitische Sprecherin und Mutter von zwei Kindern im Grundschulalter hatte ich im letzten Jahr alle Hände voll zu tun. Die Corona-Krise hatte auf Kinder und Jugendliche extreme Auswirkungen. Die Familien waren teils mit einem krassen systemischen Versagen konfrontiert: Der Digitalpakt fuhr wie eine löchrige Jolle und das Bildungs- und Teilhabepaket wie ein winziges Floß über die stürmische Corona-See und wir als Verantwortungsträger:innen versuchten ihnen Seile zuzuwerfen...mir mäßigem Erfolg. Ein Jahr nach der Pandemie gibt es noch immer Kinder ohne Laptop, keine flächendeckenden Konzepte für die Mittagsessenversorgung von bedürftigen Kindern und ihren Familien, und keine echte Perspektiven für die Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz. Dort, wo Armut schon war, ist sie nun noch größer und gespenstischer. Diesen Kindern Mut zu geben und sie aufzufangen, das muss unser gemeinsames Ziel sein. Als GRÜNE haben wir mit der Kindergrundsicherung, dem Ausbau des Ganztagsangebotes und der Ausbildungsplatzgarantie die richtigen Vorschläge und müssen reinhauen, damit sie im Bund Wirklichkeit werden.
Dasselbe gilt für die Gleichstellungspolitik. Mütter und Väter haben in der Coronazeit viel geleistet. Aber wahr ist auch, alte Rollenbilder haben teils wieder Einzug gehalten, vor allem in Bezug auf Kinderbetreuung und Haushalt. Zudem haben mehr Frauen als Männer ihre Arbeit verloren, weil Frauen in diesem Land immer noch strukturell benachteiligt werden! Es braucht viel Schubkraft, um Chancen, Lohn, Mandate oder Führungspositionen in diesem Land tatsächlich gleichberechtigt zu verteilen! Wahlkampf für GRÜN in 2021 heißt auch, für das Projekt 50/50 zur Realität 50/50 zu kämpfen.
Die wachsende soziale Spaltung unserer Gesellschaft ist aber nicht nur eine existentielle Bedrohung, sondern auch eine politische. Denn sie geht einher mit einer zunehmenden Kritik an der Demokratie, an Staaten-Bündnissen und teils sogar an humanitären Grundwerten. Als GRÜNE stehen wir für Transparenz, sind nahezu die einzigen, die konsequent gegen Lobbyismus antreten. Diese Werte müssen wir stark machen! In der öffentlichen Daseinsvorsorge müssen wir endlich gemeinwohlorientierte Leitplanken setzen und Marktinteressen gründlicher abwägen, sei es bei Privatisierungen, beim Verkauf von Gemeindegrundstücken, bei der Herstellung von Digitaler Teilhabe usw.. Wir müssen Rassismus, Hetze und Diskriminierung entschieden bekämpfen. Nur mit einer politischen Strategie des ‚Miteinander‘ und ‚Füreinander‘, die wir von allen fordern, werden wir Offenheit, Frieden, Wohlstand und Innovationskraft weiter bewahren. Mit der ökologisch-sozialen Marktwirtschaft, der Bürgerversicherung und Kindergrundsicherung haben wir GRÜNE die richtigen Modelle. Nun müssen wir sie nach außen tragen.
Wie so oft, ist auch bei mir das Persönliche politisch. Meine Herkunft aus Sachsen-Anhalt, das Umfeld und die Debatten, die ich hier erlebe, sind einer der Gründe für meine Bewerbung in das „Team Grün“ zur Bundestagswahl 2021. Das antisemitische Attentat von Halle ist ein vorläufiger Tiefpunkt einer beunruhigenden Entwicklung, vor der wir weder die Augen verschließen, noch mit dem Finger auf einen Landstrich und seine Menschen zeigen dürfen Vielmehr müssen wir Gestaltungs- und Selbstwirksamkeitserfahrungen ermöglichen, zugewandt und authentisch argumentieren und viel Präsenz zeigen. So können wir alle Menschen für eine verantwortungsvolle und menschenfreundliche Politik gewinnen! Zu den Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern helfe ich daher mit und freue mich, wenn ihr euch auch bei den dortigen Kreisverbänden meldet!
Ich freue mich über eure Stimme für Platz 15.
Eure Nadine
Persönliches
Jg. 1983
Geschäftsführerin/promov. Kunsthistorikerin/Kulturwissenschaftlerin/Museologin
verheiratet, zwei Töchter (geb. 2010 und 2012)
Grünes
seit 1.2014 Grünes Mitglied im KV Pinneberg
2016 – 2018 Fraktion Wedel
2017 – 2018 bürgerliches Mitglied Kreistagsfraktion
seit 2017 Kreisgeschäftsführerin KV Pinneberg
seit 2018 Kreistagsabgeordnete
- Alter:
- 38
- Geschlecht:
- w