Veranstaltung: | Landesparteitag |
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Tagesordnungspunkt: | 1. Wahl der Landesliste zur Bundestagswahl |
Antragsteller*in: | Meike Witte (KV Kiel) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 24.03.2021, 14:02 |
LL 5 MW: Meike Witte
Selbstvorstellung
Bewerbung um einen Listenplatz ab Nummer 5
Liebe Freundinnen und Freunde,
was mir besonders gut an unserer Partei gefällt, ist die Möglichkeit von Beginn an dabei sein zu können und auch dazu animiert zu werden. Wir Grüne agieren basisdemokratisch und wertschätzend miteinander. Daher habe ich lange überlegt, ob es richtig ist, mich zu bewerben. Mir gingen dabei die Menschen durch den Kopf, die sich bereits jahrelang in den Kreisverbänden eingesetzt haben und es vielleicht oder nach Maßstäben unserer Leistungsgesellschaft eher „verdient“ hätten einen Listenplatz zu erhalten.
Aber es lässt mich einfach nicht los, ich spüre den Impuls meinen Hut in den Ring zu werfen. Ich möchte gemeinsam mit Euch agieren, möchte gemeinsam mit Euch eine neue Gesellschaft gestalten und wenn ihr der Meinung seid, dass ich für Euch in die Welt ziehe, dann mache ich das mit Herzblut.
Ich bin seit 2019 Mitglied der Grünen und beschäftige mich schon länger mit der Politik! Ich habe Wirtschaft-Politik studiert und als Lehrerin jungen Menschen dieses Genre vermittelt.
Ich bin Co-Sprecherin der LAG Demokratie und Recht, sowie Delegierte der BAG und beschäftige mich beruflich im Bildungsministerium mit der Demokratiebildung.
Ich durfte in meinem Leben viele Erfahrungen sammeln, die mir einen breiten Einblick in unsere Gesellschaft ermöglichten.
Ich wurde früh Mutter, bekam meine Tochter mit 23 Jahren, bis dato hatte ich ein Abitur und eine abgeschlossene Lehre als Bürokauffrau, was mir, neben dem Kaffeekochen für die Chefs, das 10 Finger-System-Tippen lehrte. Ich erlebte wie es ist mit Kindern zu studieren, sich über ein Pausensemester zu freuen, da man dann endlich einmal genug Geld zum Leben hatte. Ich habe früh erfahren, wie es sich anfühlt alleinerziehend zu sein, habe eine Scheidung hinter mir, häusliche Gewalt und soziale Abgründe erfahren.
Ich kenne mich in verschiedenen sozialen Milieus aus, da ich als Lehrerin in einer Brennpunktschule in Kiel Gaarden gearbeitet habe und nebenberuflich als ambulante Pflegekraft sowie ambulante Bezugsbetreuerin tätig war. Ich möchte behaupten, dass ich trotz meines jetzigen ‚Blasenlebens‘ andere Lebensmodelle kenne, nicht nur von Erzählungen, sondern aus eigener Erfahrung.
Hier würde ich auch den Schwerpunkt meiner politischen Arbeit sehen: Das Gespräch mit den Menschen suchen und erfahren, wo der Schuh drückt, alle im Blick zu haben. Ich erachte es als meine Aufgabe mich immer wieder bei den Menschen unserer Gesellschaft zu erkundigen, was sie brauchen. Ich möchte die mir erteilte Macht im Sinne von Hannah Arendt einsetzen. Denn sie sieht Macht als etwas an, „das der menschlichen Fähigkeit entspringt, nicht nur zu handeln oder etwas zu tun, sondern sich mit anderen zusammenzuschließen und im Einvernehmen mit ihnen zu handeln. Das Grundphänomen der Macht ist nicht die Instrumentalisierung eines fremden Willens für eigene Zwecke, sondern die Formierung eines gemeinsamen Willens in einer auf Verständigung gerichteten Kommunikation.“ (vgl. Macht und Gewalt, 1970, S. 45.)
Damit mir dies gelingt, bilde ich mich u.a. gerne weiter. Im Moment durchlaufe ich z.B. bei der Bundeszentrale für politische Bildung eine Ausbildung zur Trainerin im Bereich des Antiziganismus und erhalte tiefe Einblicke in den Bereich dieser Minderheit.
Demokratie bedeutet für mich jedoch nicht nur die Vielfalt unserer Gesellschaft zu sehen, sondern auch Partizipationsmöglichkeiten zu erweitern, indem man z.B. einen Bürger*innenrat ermöglicht.
Ich bin überzeugt davon, dass die Menschheit die Krisen nur gemeinsam bewältigen kann, sei es die Klimakrise oder soziale Krisen. Gemeinsam sind wir stark und daher würde ich mir wünschen, dass wir eine Regierung wie in Neuseeland konzipieren. Eine Regierung, die vielfältig ist und Vertreter*Innen aus allen Bereichen integriert. Unser Diversitätsstatut zeigt mir dabei wieder, wie fortschrittlich wir Grünen sind. Immer am Puls der Zeit, basisdemokratisch und nach vorne denkend. Daher würde ich mir auch wünschen, dass die Liste, die wir aufstellen, Menschen darstellt, die aus verschiedenen Blickwinkeln auf die Gesellschaft gucken und diese vertreten.
Denn Ziel ist es ja nicht Posten zu verteilen für verdiente Taten, sondern die Gesellschaft zu verändern, ein weiter so geht nicht mehr! Wir müssen global und ganzheitlich denken und unsere persönlichen Belange hintenanstellen. Es gilt jetzt themenzentriert politisch zu agieren, über Parteigrenzen hinaus, so wie wir Grüne das bis dato auch immer angestrebt haben. Es ist Energieverschwendung, wenn wir uns gegenseitig bekämpfen und blockieren, denn die großen Themen der Zukunft können wir nicht alleine bewältigen.
Auf Grund dieser Überlegungen habe ich mich entschieden, für einen Listenplatz zu kandidieren und auch meinen Blickwinkel zur Verfügung zu stellen.
Zur Person:
Abitur 1988 (Jungmannschule Eckernförde)
Substituten-Ausbildung bei Hertie (abgebrochen), Studium WiPo (abgebrochen)
Ausbildung Bürokauffrau 1990-1992 (abgeschlossen)
Geburt Tochter 1992
Geburt Sohn 1995
2. Staatsexamen Lehramt Grund- und Hauptschule 2000
Laufbahnwechsel Realschullehramt 2015
Abordnung ins Bildungsministerium seit 2018
- Alter:
- 52
- Geschlecht:
- W
- Geburtsort:
- Kiel