Veranstaltung: | Landesparteitag |
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Tagesordnungspunkt: | 1. Wahl der Landesliste zur Bundestagswahl |
Antragsteller*in: | Denise Loop (KV Dithmarschen) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 02.03.2021, 20:45 |
LL 5 DL: Denise Loop
Selbstvorstellung
Liebe Freundinnen und Freunde,
den ersten Kontakt mit den Grünen hatte ich vor 10 Jahren auf einer Anti-Atomkraftdemo in Brokdorf. Für mich ist es nach wie vor eine große Ungerechtigkeit, dass die Folgen der Atomkraft zukünftige Generationen belasten werden. Den Ausstieg aus der Kernenergie haben wir erkämpft, doch in Anbetracht des Klimawandels ist der Slogan: „Wir haben die Erde von unseren Kindern nur geborgt“, aktueller denn je.
Ich wollte damals mehr als nur auf Demos teilnehmen und engagiere ich mich seitdem aktiv bei den Grünen. Während meiner Schulzeit habe ich die Grüne Jugend in Glückstadt mitgegründet und war dort Beisitzerin im Vorstand. Im Studium der Sozialen Arbeit in Kiel konnte ich als Landessprecherin der Grünen Jugend Schleswig-Holstein den Bundestags- und Landtagswahlkampf mitgestalten.
Seit zwei Jahren bin ich Kreisvorsitzende der Grünen im Kreis Dithmarschen und Mitglied im Parteirat von Bündnis 90/Die Grünen Schleswig-Holstein.
Im Herzen immer noch gegen Atomkraft und für die Energiewende, haben sich meine Schwerpunkte durch mein Studium und meine Arbeit auf sozial- und gesellschaftspolitische Themen verlagert. Noch immer bestimmt soziale Herkunft, ob Menschen in unserer Gesellschaft mitreden dürfen. Für mich ist klar, dass grüne Politik der konsequente Einsatz für Gerechtigkeit auf allen Ebenen ist.
Zurzeit ist die Pandemie immer noch allgegenwärtig, dennoch dürfen wir den Fokus für wichtige Themen wie Soziale Gerechtigkeit nicht verlieren. Die Schere zwischen armen und wohlhabenden Menschen wird immer größer und Corona wirkt dabei wie ein Brennglas und verstärkt die Kontraste. Die Zeit drängt. Wir müssen die Schwachpunkte unserer Sozial- und Gesundheitssysteme klar benennen. Die Profitgier in diesen Bereichen, prekäre Beschäftigungsverhältnisse, fehlende digitale Ausstattung und wenig Geld für ärmeren Familien sind nur einige Beispiele. Die Bundestagswahl 2021 muss hierfür richtungsweisend sein, denn so wie bisher dürfen wir nicht weitermachen. Wenn die Gesellschaft sich spaltet und dadurch soziale Konflikte verschärft werden, dann fehlt die Unterstützung für die größte Krise des Jahrtausends – die Klimakrise. Für mich ist daher deutlich: Klimaschutz und Soziale Gerechtigkeit widersprechen sich nicht, sondern müssen konsequent zusammen gedacht werden.
Ich will den notwendigen Wandel aktiv mitgestalten und meine praktischen Erfahrungen im sozialen Bereich in konkretes politisches Handeln umsetzen. Daher bewerbe ich mich auf Platz 5 der Landesliste zur Bundestagswahl 2021.
Sozial und feministisch!
21,3 % der Kinder und Jugendlichen in Deutschland leben und wachsen in Armut auf. In meiner Arbeit als Sozialarbeiterin bin ich täglich mit den Auswirkungen der aktuellen Gesetzgebung des SGB II, der Sanktionen und der Bedarfsgemeinschaften auf die Lebensrealitäten und Zukunftschancen von Kindern und jungen Menschen konfrontiert. Hier wird durch gesetzliche Strukturen bewusst soziale Ungleichheit produziert und erhalten. Die Corona-Pandemie hat diese Situation für viele Familien und für junge Menschen noch weiter verschärft und die Exklusion von Menschen in unserer Gesellschaft vorangetrieben. Gemeinsam mit euch, möchte ich diese Probleme und Herausforderungen angehen. Ich möchte für Sanktionsfreiheit, die Erhöhung des Mindestlohns, Abschaffung des Niedriglohnsektors, eine Kindergrundsicherung, und ein bedingungsloses Grundeinkommen streiten.
Doch Sozialpolitik beschränkt sich nicht nur auf unsere sozialen Sicherungssysteme. Auch Frauen* sind vielfach von Armut und sozialer Ungleichheit betroffen. Sie arbeiten in schlecht bezahlten Berufen der Pflege und Erziehung. Sie leisten den großen Teil der Führsorgearbeit und sind dadurch mehrfach belastet. Gerade jetzt während der Corona - Pandemie waren es Frauen*, die zu Hause geblieben sind und sich unbezahlt um Familie und Haushalt gekümmert haben.
Hinzu kommt, dass die Bruttolöhne von Frauen* im Schnitt 21 Prozent geringer sind als die von Männern. Das hängt zum einen mit der schon beschriebenen unbezahlten Care-Arbeit zusammen und zum anderen gibt es immer noch Gesetze, die massiv dafür sorgen, dass Frauen* finanziell benachteiligt werden. Zum Beispiel wird durch das Ehegattensplitting eine finanzielle Ungleichheit zwischen Männern und Frauen strukturell manifestiert. Es muss ersetzt werden durch ein Modell, welches sich an die Lebensrealitäten des 21. Jahrhunderts anpasst. Nicht die Ehe sollte gefördert werden, sondern, dass Menschen gemeinsam Kinder großziehen oder Angehörige pflegen.
Und gleichzeitig müssen wir endlich darüber sprechen wie wir private, aber auch bezahlte Care Arbeit gerechter aufteilen und sozialen Berufen mehr Anerkennung geben können.
Es ist notwendig, dass wir die Rahmenbedingungen unseres Sozialsystems verändern und alle Menschen, jung oder alt, mit oder ohne Behinderungen, ein selbstverständlicher Teil dieser Gesellschaft werden und in ihr partizipieren können. Anstatt Exklusion zu verwalten, müssen wir Inklusion ermöglichen!
Junge Menschen in die Parlamente!
Wir jungen Menschen sind politisch. Wir engagieren uns vielfältig auf unterschiedlichen Ebenen in Parteien, der Schule, Vereinen, Gewerkschaften, NGOs und Bewegungen, wie Fridays for Future. Uns ist unsere Zukunft nicht egal, sondern wir wollen mitentscheiden und gestalten. Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir unsere Forderungen und Positionen in die Parlamente tragen. Bei der Grünen Jugend wurde ich politisiert. Ich habe als Landesprecherin Wahlkämpfe organisiert, Ortsgruppen ins Leben gerufen und Podiumsdiskussionen. Jetzt bin ich als Teil von Bündnis 90/Die Grünen in Dithmarschen bei vielen Aktionen dabei und kämpfe für eine vielfältige, offenere und gerechtere Gesellschaft.
Daher steht mein Entschluss fest: Ich möchte Politik nicht mehr nur ehrenamtlich auf Kreis- und Landesebene gestalten, sondern für euch in den Bundestag. Ich möchte für eine progressive, grüne Sozialpolitik streiten, die Menschen auf Augenhöhe begegnet und echte Partizipation ermöglicht.
Gemeinsam mit euch möchte ich einen grünen und leidenschaftlichen Wahlkampf organisieren. Ich möchte mit euch durchs Land touren und auf die Straße gehen, um die Menschen für unsere grünen Ideen und Inhalte zu begeistern.
Dafür bitte ich um eure Stimme und euer Vertrauen!
Eure Denise
- Alter:
- 26
- Geschlecht:
- weiblich
- Geburtsort:
- Itzehoe