Veranstaltung: | Landesparteitag |
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Tagesordnungspunkt: | 1. Wahl der Landesliste zur Bundestagswahl |
Antragsteller*in: | Bruno Hönel (KV Lübeck) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 09.03.2021, 23:07 |
LL 6 BH: Bruno Hönel
Selbstvorstellung
Bewerbung um Listenplatz 6 unserer Bundestagsliste
"Wer will, dass die Welt so bleibt, wie sie ist, der will nicht, dass sie bleibt." - Erich Fried
Liebe Freundinnen und Freunde,
Der Österreichische Literat Erich Fried hat diese Worte in der Zeit des Wettrüstens bewusst gewählt. Eine Appell für den Frieden. Eine Mahnung, den Blick nach vorn zu richten, um mit der Veränderung das Gute und Notwendige zu bewahren. Im Grunde doch eine ur-grüne Überzeugung, oder nicht? Eine Überzeugung, welche im Kontext der kleinen Zeitspanne, die uns im Kampf gegen die Klimakrise noch bleibt, ein völlig neues Gewicht bekommt. In der anstehenden Legislatur des deutschen Bundestages wird sich entscheiden, ob wir den nachfolgenden Generationen einen lebenswerten Planeten und ein solidarisches Land hinterlassen werden. Dafür braucht es effektiven Klimaschutz und den Willen wieder mehr soziale Gerechtigkeit zu wagen. Es braucht den Mut zum Wandel und die Befähigung zum Kompromiss. Brücken bauen, Menschen mitnehmen, Gestalten. Dass ich das kann, habe ich in den letzten Jahren meiner ehrenamtlichen Arbeit bewiesen. Für die ökosoziale Transformation unserer Gesellschaft möchte ich meine inhaltlichen Stärken in der Gesundheits- und Sozialpolitik, meine Lebenserfahrung als schwuler Mann mit Osthintergrund und mein kommunalpolitisches Knowhow als Vorsitzender einer starken grünen Bürgerschaftsfraktion einbringen. Daher bewerbe mich bei euch um Platz 6 auf unserer Landesliste zur kommenden Bundestagswahl.
Kommunalpolitische Erfahrung und persönliche Bodenhaftung
Schon in jungen Jahren habe ich Verantwortung in der Kommunalpolitik übernommen. Seit einigen Jahren kämpfe ich als Fraktionsvorsitzender in der Lübecker Bürgerschaft für eine sozialere Stadt, die Mobilitätswende und eine klimaschonende Stadtentwicklung. Trotz verschiedener politischer Erfolge habe ich gerade bei meinen Herzensthemen, der Gesundheits- und Sozialpolitik, aber auch in der Bau- und Verkehrspolitik, immer wieder bemerkt, wie schlechte Bundesgesetze uns in der Kommune die Politik diktieren. Vor diesem Hintergrund hat sich bei mir der Wunsch und die Motivation verstärkt, jene Gesetze im Bundestag direkt mitgestalten zu können. In den letzten Jahren meiner Basis- und Fraktionsarbeit habe ich elementare Erfahrungen gesammelt, die für Politiker*innen von enormer Bedeutung und gerade für die Bundestagsarbeit unerlässlich sind. Ich weiß, wo ich herkomme, begegne den Menschen mit bodenständiger Offenheit und bin stets ansprechbar. Für die Arbeit im Bundestag gilt das einmal mehr!
Für Umwelt und Klima: Starke Kommunen in allen Himmelsrichtungen!
Als langjähriger Kommunalpolitiker ist es mir ein besonderes Anliegen den Kommunen und Kreisen unseres Landes eine starke Stimme in Berlin zu geben. Ich möchte dafür Sorge tragen, dass Gesetzgebung nicht mehr an den kommunalpolitischen Realitäten vorbei geht. Für den existenziellen Kampf gegen die Klimakrise brauchen wir Mitspracherecht, Gestaltungsmöglichkeiten und Handlungsfähigkeit in allen Regionen unseres Landes. Um es auf den Punkt zu bringen; Wir brauchen starke Kommunen! Viele Kreise und Kommunen unseres Landes müssen sich allerdings mit gravierenden Mängellisten herumschlagen. Von den Decken der Schule tropft es, das kleine Theater nebenan muss aus Geldmangel schließen und die Radwege sind zum Teil kaum befahrbar. Es fehlt an Geld, nicht nur für die Infrastruktur, sondern auch für das Personal. Strukturelle Unterfinanzierung, Altschuldenlasten und der Mangel an nachhaltigen Investitionsmöglichkeiten lässt die Schere zwischen armen und reichen Kreisen und Kommunen immer mehr auseinandergehen. Ich möchte mich in Berlin dafür einsetzen, dass die Förderung nach dem Gießkannenprinzip aufhört und unsere Kommunen zielgenau finanziell unterstützt werden. Gesetzesinitiativen des Bundes müssen in Zukunft besondere kommunale Erfordernisse und regionale Umsetzungshindernisse mitdenken. Was wir aber wirklich brauchen, ist vernetzte Mobilität, schnelles Internet, ausgebaute Gesundheitsdienste und eine regionale flächendeckende Grundversorgung auch in strukturschwachen Regionen. Endlich gleichwertige Lebensverhältnisse und Investitionen für starke Kommunen. Dafür werde ich mich einsetzen!
Soziale Gerechtigkeit geht uns ALLE an!
Als Psychologe kenne ich die sozialen Probleme der Menschen gut. Immer wieder kommen wir in der Klinik in den Kontakt mit Menschen, die unverschuldet an den Rand der Gesellschaft gedrängt wurden und existentiellen Abstiegsängsten ausgesetzt sind. Die Beziehung zwischen der ökonomischen Regulationsfähigkeit freier Märkte und den sozialen Leitlinien staatsgetragener Politik befindet sich in einer gefährlichen Dysbalance. Das vergangene Jahrzehnt wäre die richtige Zeit gewesen, all jene Menschen, die täglich für den Wohlstand unserer Gesellschaft hart arbeiten, endlich am Wachstum zu beteiligen. Diese Gelegenheit hat die Bundesregierung verpasst! In Zeiten des Strukturwandels auf dem Arbeitsmarkt braucht es nach Jahren des forcierten Wachstums nun eine Sozialstaatsreform, die unsere Gesellschaft sozial versöhnt und Hartz-IV überwindet. Ich möchte mich im Deutschen Bundestag für ein armutsfestes Garantieversprechen einsetzen, das alle Menschen in unserem Land wirksam vor Armut und den Härten des Leben schützt. Eine Grundsicherung, in der das soziokulturelle Existenzminimum echte Teilhabe garantiert und in Abhängigkeit von Einkommen, Vermögen und Bedarf unbürokratisch gewährt wird. Eine Gesellschaft, in der alle Bürger*innen ihre Talente, Ihre Kreativität und Ihre Kompetenzen zum Wohle der Gemeinschaft einsetzen können. Für diese Vision möchte ich im Bundestag arbeiten!
Zweiklassenmedizin abschaffen - Profitlogik im Gesundheitswesen überwinden!
Gerade in der Gesundheitspolitik wird sich in den nächsten Jahren entscheiden, ob wir ein solidarisches Land sind. Ich bin ein großer Befürworter der Bürger*innenversicherung, die eine solidarische Finanzierung der Gesundheitsversorgung auf der Basis aller Bürger*innen und Einkunftsarten garantiert. Mit der Abschaffung der Zweiklassenmedizin können wir ein einheitliches Leistungsniveau unabhängig vom Einkommen garantieren und damit auch spürbar für mehr soziale Gerechtigkeit sorgen. Dafür werde ich mich stark machen! Gleichzeitig möchte ich für einen grundsätzlichen Systemwechsel im Gesundheitssystem kämpfen. Die Profitlogik deutscher Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen gehört in die Geschichtsbücher unseres Landes. Für unser Gesundheitssystem muss gelten, dass es unabhängig von Profiten, Renditen und Vermögen die bestmögliche gesundheitliche Versorgung für alle Menschen garantiert. Dazu gehört auch, dass Pflegekräften solche Arbeitsbedingungen garantiert werden, die für eine professionelle und bedarfsorientierte Ausführung Ihrer Tätigkeit unerlässlich sind. Vor allem aber verdienen die Beschäftigten in der Pflege endlich ein Gehalt, das den unschätzbaren Wert Ihrer Arbeit am Menschen in eine angemessene monetäre Verhältnismäßigkeit zu anderen Berufsbranchen setzt. Gerade während Corona haben wir bemerkt, welche Berufsgruppen unverzichtbar sind. Es ist höchste Zeit daraus die Lehren zu ziehen und unsere wohlwollenden Worte in nachhaltige und spürbare Reformen zu materialisieren. Let us care!
Für ein offenes und tolerantes Deutschland – immer und überall!
Als queerer Mann weiß ich nur zu gut, wie es sich anfühlt diskriminiert zu werden. Schiefe Blicke, abfällige Kommentare, verbale Anfeindungen. Ich habe es erlebt und Tausende Menschen in Deutschland erleben es jeden Tag aus den verschiedensten und unwirklichsten Gründen. Noch immer hat es die Bundesregierung nicht geschafft, das Blutspenderverbot für homo- und bisexuelle Männer abzuschaffen. Noch immer gestattet Sie Ausnahmen für menschenunwürdige Konversionstherapien. Und dass SPD und CDU bis heute an einem diskriminierenden Transsexuellengesetz festhalten, anstatt ein echtes Selbstbestimmungsgesetz zu ratifizieren, macht mich wütend. Wie schon bei der Ehe für alle zeigt sich, dass wir jede Liberalisierung des heteronormativen Gesellschaftsbildes einiger politscher Akteure hart und mit langem Atem erkämpfen müssen. Wir müssen die Dinge selbst in die Hand nehmen. Auf meinen Einsatz könnt Ihr dabei setzen!
Unsere Menschheitsaufgabe: Klimaschutz mit den Menschen und für die Menschen!
Mit unserer Politik der Ökosozialen Wende sind wir die einzige Partei in diesem Land, die sich der Notwendigkeit einer sozial verträglichen Klimapolitik bewusst ist. Klimaschutz ist kein Hobby wohlhabender Mittelstands-Kinder, die am Freitag gern mal auf die Schule verzichten, sondern eine Menschheitsaufgabe. Wir nähern uns rasant den planetaren Belastungsgrenzen und beeinflussen das Klimasystem, die biologische Vielfalt und den Wasserhaushalt so stark, dass sich unsere Erde in einen unwirklichen Ort verwandeln könnte. Eine Politik der Selbstbeschäftigung und der schlechten Kompromisse wird unseren Kindern keine lebenswerte Umwelt hinterlassen. Wir werden nur dann ein sozial gerechteres Deutschland für die kommenden Generationen aufbauen können, wenn wir den zerstörerischen weltweiten Klimawandel bremsen. Mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien, der Abschaltung der Kohlekraftwerke, dem Umstieg auf nachhaltige Mobilität und der Agrarwende müssen wir den Menschen in den kommenden Jahren einiges abverlangen. Als Gesundheitsund Sozialpolitiker sehe ich es als meine Pflicht an, diese Bemühungen sozial verträglich auszugestalten, um die Menschen auf unserem Weg nicht zu verlieren. Ich werde dafür kämpfen, dass die Lasten im Kampf gegen die Klimakrise auf den Schultern der Starken liegen und die Schwächeren nicht erdrücken.
Liebe Freundinnen und Freunde,
Ich möchte nicht, dass die Welt so bleibt, wie Sie ist. Ich möchte, dass wir es schaffen eine Politik zu gestalten, die den folgenden Generationen alle Möglichkeiten erhält, Ihre Zukunft selbstbestimmt in die Hand zu nehmen. Im Kontext dessen, möchte ich all jenen Menschen eine Stimme sein, die es schwer haben in unserer Leistungsgesellschaft. Ich werde queere Menschen repräsentieren, die noch immer Stigmatisierung und struktureller Benachteiligung ausgesetzt sind und habe das Ziel die Kommunen und Gemeinden unseres Landes mit erfahrener Stimme zu vertreten. Man könnte auch sagen; Ich möchte ein Zahnrad in einem Team sein, das gemeinsam für das Ziel einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Gesellschaft kämpft.
Lasst uns den Aufbruch wagen! Dafür bitte ich Euch um euer Vertrauen.
Euer Bruno
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Persönliches
- geboren 1996 in Dresden
- Studium der Psychologie in Lübeck (B.Sc.) und Hamburg (M.Sc.)
- Mitglied des Studierendenparlamentes der Universität zu Lübeck (2017/2018)
- Stipendiat der Heinrich-Böll-Stiftung
- Mitgliedschaften bei:
- Amnesty International
- World Wide Fund For Nature (WWF)
- Attac
- BUND e.V.
Politisches (Grünes) Engagement
- Votenträger für die Grüne Direktkandidatur im Wahlkreis 11 (Lübeck, Sandesneben-Nusse, Berkenthin)
- Fraktionsvorsitzender Grüne Lübeck
- direkt gewähltes Mitglied der Lübecker Bürgerschaft
- Mitglied im Sozialausschuss und Ältestenrat der Hansestadt Lübeck
- weitere stellv. Ausschussmitgliedschaften bis 2019 (Bauausschuss, Jugendhilfeausschuss)
- Mitglied im Kreisvorstand des KV Lübeck (bis 2018)
- Gründung der Grünen Jugend Lübeck (2017)
- Mitglied im Vorstand der Grünen Jugend Lübeck (bis 2018)
- Landes- und Bundesparteitagsdelegierter
- mehrmaliges Mitglied im Präsidium des Landesparteitages
- Sprecher der LAG Gewerkschaftsgrün
- Alter:
- 24
- Geschlecht:
- männlich
- Geburtsort:
- Dresden